Bei Prof. Paul Deussen findet man in "Sechzig Upanishads des Veda", da im Index mehrere Einträge dazu:

Zur möglichen Übersetzung von mâyâ als "Zauberkunst" heißt es auf Seite 423, in Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 2,5,19:

>>

19. "Dieses, fürwahr, ist jener Honig welchen Dadyañic, der Sohn des Atharvan, den Açvinen verriet. Dieses schaute der Ṛishi und sprach (Ṛigv. 6,47,18):

In jeglicher Gestalt war er sein Abbild,

Dies ist, was als Gestalt von ihm zu schauen;

durch Zauber vielgestaltig wandelt Indra,

Geschirrt sind seine zehnmal hundert Rosse.

Er, frühwahr, ist die Rosse [nach Çañkara: die Sinne!], er fürwahr, ist zehn und ist tausend, ist vieles, ist unendliches. - Dieses Brahman ist ohne Früheres und ohne Späteres, ohne Inneres und ohne Äußeres; diese Seele ist das Brahman, die allvernehmende. ― So lautet die Unterweisung.

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 423 in Bṛihadâraṇyaka-Upanishad 2,5,19,

 

Mâyâ könnte auch "Schöpferkraft" heißen, findet man im selben Buch von Prof. Deussen auf den Seiten 639, 765 und 807

Mâyâ als "Werdemutter" findet man auf Seite 639 in der Cûlikâ-Upanishad und im Vers 3; wo es heißt:

>>

...

An der Werdemutter Mâyâ

Der ew'gen fest achtfachen. ²

...

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 639,

 

 

Mâyâ als Welterschaffende Kraft findet man auf Seite 765/766 im Abschnitt "Nṛsiṅhapârvatâpanâya-Upanishad - Dritte Upanishad", wo es u.a. Folgendes heißt:

>>

Jene Mâyâ des Narasiṅha ist es, welche das Weltall erschafft, das Weltall behütet und das Weltall resorbiert. Darum soll man jene Mâyâ als die Çakti (Schöpferkraft) wissen; wer jene Mâyâ als die Çakti weiß, der überwindet das Böse, überwindet den Tod, der geht auch zur Unsterblichkeit ein und erlangt großes Glück. — Die Brahmanwisser fragen sich : ist sie [die Çakti, die Schlußsilbe des Spruches] kurz oder lang oder überlang (ham, hâm, hâ-âm) zu sprechen ? — Wenn sie kurz [gesprochen] wird, so verbrennt man damit alles Böse und geht zur Unsterblichkeit ein; wenn lang, so erlangt man großes Glück und geht zur Unsterblichkeit ein; wenn überang, so wird man weise und geht zur Unsterblichkeit ein. Darum ist folgendes von dem ishi gesprochen als eine Andeutung :

So trinke nun ihn, aufstrebend und siegreich (Ṛigv. 6,17,2) !

Glück, Schönheit, Preßstein, Mütterchen und Erdkuh,

Und Indra's Waffe, die man zählt als sechste,

Wiss' ich brahman-entsprungen gleicherweise,

Und fleh' sie an zum Schutze für mein Leben.

 

  Der Âkâça, fürwahr, ist aller Wesen höchstes Ziel. Denn alle Wesen entstehen aus dem Âkâça, aus dem Âkâça, nach dem sie entstanden sind, leben sie, und in den Âkâça gehen sie, dahinscheidend, wieder ein [nach Taitt. 3,1 fg. gebildet]. Darum soll man den Âkâça als das Vâjam (Weltsamen) wissen. Darum ist folgendes vom ishi gesprochen als eine Andeutung  (Kâṭh.5,2. Mahânâr. 10,6, nach.igv. 4,40,5; vgl.oben S. 248.282).

,,Im Äther ist Sonnenschwan er, Vasu in der Luft,

Hotar am Opferbette, auf der Schwelle Gast,

Er weilt in Mensch und Weite, im Gesetz, im Raum, Entspringt aus Wassern, Rindern, Recht, Gebirg' als großes

Recht, —

er, der solches weiß. — So lautet die grofse Upanishad.

...

769

Nṛisiṅhapurvatâpanîya-Upanishad 4,2.

 

irgend vorhanden ist. Darum wer diese in einen Opferspruch gefaßte Mahâlakshmi weiß, der erlangt großes Heil.

 

Vierter Añga: die Nṛisiṅhagâyatri.

Om ! Laßt Nṛisiṅha's, wohlbewufst,

Des Blitzbekrallten denken uns,

Der Löwe fördre unsern Geist (nach Taitt. Âr. 10,1, v. 31).

Fürwahr, diese Nṛisiṅha -Gâyatri ist die Grundwesenheit der Götter und der Veden. Wer solches weiß, der ist grundwesenhaft.

 

 

4,3.

Und die Götter sprachen zu Prajâpati: Durch welche Sprüche muß der Gott gepriesen werden, damit er befriedigt wird und sein Wesen zu schauen gibt? das sage uns, o Erhabener!

Da sprach Prajâpati¹:

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Brahmán ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Viṣṇu ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Maheçvara ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Purusha ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Îçvara ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Sarasvati ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Çrî ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Gauri ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch Prakṛiti ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch das Nichtwissen² ist, ihm sei Ehre, Ehre!

Om! ihm, der der erhabene Gott Nṛisiṅha und der auch der Laut Om ist, ihm sei Ehre, Ehre!

——————

¹ Die ganze Formel ist gebildet nach Atharvaçiras 2, oben S. 718

² Den fünf ersten sind die folgenden als Gattinnen beigegeben, wie Weber treffend bemerkt, mit dem wir daher in avidyâ auflösen; der Scholiast freilich liest vidyâ.

 

DEUSSEN, Upanishad's 49

...

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 765,766

 

Mâyâ als Art Selbstäuschung, illusionäre Vorstellung findet man an folgender Stelle in der Râmapûrvatâpanîya-Upanishad:

>>

...

17. Sitâ und Râma ehrt als aus ihm stammend;

Aus beiden ist der zweimal sieben Welten

Schöpfung, Bestand, Vergang, und in den Welten

Läßt Râma Mensch sich werden durch die Mâyâ.

 

18. Ihm als Weltodem, Âtman sei Verehrung!

Sein Einssein preist mit dem Ur-Guṇa-haften!

 

19. Das Wort namas heißt hierJîva

Das Wort Rāma΄den Âtman meint;

Der Dativ aber auf âyâ

der Wesenheit beider gilt.

...

——————

der

...

In dem Spruchkönig:

Rām Rāṃâya namaḥ

...

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 807

 

Mâyâ als das, was die Seele blind macht, Mâyâ als Blendwerk und die Überwindung von Mâyâ bzw deren Folgen:

>>

740

Atharvaveda, Çiva-Upanishad’s

 

10. Wer in allem, was ist, sich sieht

Und in sich alles Seiende,

Der geht dadurch, und nicht anders,

Zum Ort des höchsten Brahman ein.

 

11.¹ Sich selbst machend zum Reibholze

Und den Om-Laut zum obern Holz,

Des Wissens Feuer reibt fleißig

Der Weise und verbrennt den Strick.

 

12. Wenn seine Seele blind ist durch die Mâyâ,

Bewohnt den Leib er und betreibt die Werke,

Durch Weiber, Speise, Trank und viel Genüsse

Erlangt er Sättigung im Stand des Wachens.

 

13. Und auch im Traume, Lust und Schmerz genießend,

Schafft eine Welt durch Selbstbetrug die Seele;

Zur Zeit des Tiefschlafs schwindet alle Täuschung,

Umhüllt von Dunkel geht in Lust die Seele.

 

14. Und wiederum durch frühern Daseins Werke

Geht ein die Seele dann in Traum und Wachen;

Und spielend weilt sie in der Stände Dreiheit,

Bis ihr zuteil wird jenes Reiche, Ganze,

Das Träger, Wonne, teillos zu erkennen,

In dem der Stände Dreiheit kommt zur Ruhe.

 

15.² Aus ihm geboren wird Prâṇa,

Das Manas und der Sinne Schar,

Der Äther, Wind, das Licht, Wasser

Und Erde, die alltragende.

 

16. Brahman, die höchste Allseele,

Des Weltalls großer Ruhepunkt³,

Des Feinen Feinste⁴ dies Ew'ge

Du selbst bist es, und es ist du!

 

17. Im Wachen , Träumen, Tiefschlafen

Was ausgebreitet dir erscheint,

  

——————

¹ Vgl. Çvet. 1,14.

² = Muṇḍ. 2,1,3.

³ Vgl. Mahânâr. 11,7.

⁴ Vgl. Muṇḍ. 3,1,7.

 

 

741

Kaivalya-Upanishad 17.

 

Dies Brahman, wisse, bist selbst du, —

Dann fallen alle Fesseln ab." —

 

18. ,,Was als Genuß, Genußobjekt,

Genießer die drei Stände kennt,

Davon verschieden, Zuschauer,

Rein geistig, selig stets bin ich!

 

19. In mir entstand das Weltganze,

In mir nur hat Bestand das All,

In mir vergeht es, dies Brahman,

Das zweitlose, ich bin es selbst!

 

20. Des Kleinen Kleinstes bin ich, und nicht wen'ger

Bin groß ich, bin das bunte, reiche Weltall,

Der Alte bin ich, bin der Geist, der Gottherr,

Ganz golden bin ich, seliger Erscheinung.

 

21 ¹ Ohn' Hand und Fuß bin ich, unendlich mächtig,

Seh' ohne Augen, höre ohne Ohren;

Ich bin der Wissende, und außer mir ist

Kein andrer Wissender in ew'gen Zeiten.

 

22. Durch alle Veden bin ich zu erkennen,

Vedavollender bin ich, Vedawisser,

Vom Guten frei und Bösen, unvergänglich,

Geburtlos bin ich, ohne Leib und Sinne.

 

23. Für mich gibt es nicht Erde und nicht Wasser,

Nicht Feuer, nicht den Wind und nicht den Äther." —

Wer so gefunden hat den höchsten Âtman

Im tiefsten Herzen, ohne Teile, zweitlos,

 

24. Allschauend, frei von Sein und frei von Nichtsein,

Dem wird zuteil der reine, höchste Âtman.

——————

Wer das Çatarudriyam studiert, der wird durch Feuer gereinigt, durch Wind gereinigt, durch den Âtman gereinigt, der wird gereinigt von Branntweintrinken, gereinigt von Brahmanenmord, gereinigt von Diebstahl des Goldes, gereinigt von

 

——————

¹ Vgl. Çvet. 3,19.

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 740,741

 

 

Mâyâ und Yoga, Befreiung von Mâyâ:

>>

...

292

Yajurveda.

 

 

Als Urgrund denkbar? Doch nicht! - Denn ein Selbst ist!

Doch auch das Selbst schafft frei nicht Lust und Unlust!¹

 

Vers 3—6. Schilderung der individuellen Seele!

3. Nachdenken und Hingebung (yoga) übend, sah'n sie

Gottes Selbstkraft, verhüllt in eignen Guṇa's²;

Er ist's, der allen den genannten Gründen,

Nebst Zeit und Seele, vorsteht als der Eine.

 

4. Den einen Radkranz³, dreifach⁴, sechzehnendig⁵,

Mit fünfzig Speichen⁶ zwanzig Gegenspeichen ⁷,

 

Sechs Achtheiten⁸, die eine Schnur des Weltalls ⁹, Dreipfadig¹⁰, zweibedingten¹¹, einen Wahnes¹²,

5. Den Fünfstrom¹³ , der fünfquellig¹⁴ schwillt, sich windet, Mit fünf Hauchwellen¹⁵ , mit der fünf Sinne Urwurzel¹⁶,

 

——————

¹ Alle aufgezählten Prinzipien können nicht für sich allein, sondern nur als Bestimmungen an einem Selbste (âtman) gedacht werden, welches daher unter allen Umständen der Urgrund ist. Aber das empirische Selbst kann dieser Urgrund nicht sein, da es nicht Herr ist, Lust und Schmerz zu schaffen, sondern ihnen unterworfen ist.

² Die individuelle Seele besteht nicht aus dem Purusha und der von ihm unabhängigen Prakṛiti (Çakti) nebst deren Guṇa's (Sattvam, Rajas, Tamas), sondern es ist Gottes eigene Kraft (âtma-çakti), welche, in ihre eigenen Qualitäten (sva-guņai) verhüllt, als Seele erscheint. — Schärfer kann der Gegensatz gegen die Sâñkhyalehre wohl nicht ausgesprochen werden.

³ Das Bild von dem einen Radkranze (oder auch der einen Radbane mit den vielen Speichen (Kaush. 3,8. Bṛih. 2,5,15. Chând. 7,15,1. Muṇḍ. 2,2,6. Praçna 2,6. 6,6) wird hier, mit Anlehnung an Sâñkhyavorstellungen, näher ausgeführt.

⁴ Aus den drei Guṇas (Sattvam, Rajas, Tamas) bestehend.

⁵ Auslaufend in Manas, fünf Erkenntnissinne, fünf Tastsinne, fünf Elemente.

⁶ Die fünfzig Affekte (bhâva) der Sâñkhyaphilosophie (Sâñkhya-K. 46).

⁷ Die zehn Sinne und ihre Objekte.

⁸ 1) Fünf Elemente, Manas, Ahañkâra, Buddhi, 2) acht Bestandteile des Leibes, 3) acht Vollkommenheiten, 4) acht Grundaffekte (Sâñkhya-K. 44—),5 ) acht Götter, 6) acht Tugenden.

⁹ Vgl. das sûtram Bṛih. 3,7.

¹⁰ Pitṛyâna, Devayâna, Erlösung.

¹¹ Durch gute und böse Werke.

¹² Der Wahn des Ichbewufstseins.

¹³ Die fünf Erkenntnissinne.

¹⁴ Die fünf Elemente.

¹⁵ Die fünf Tastsinne (oder vielleicht die fünf Prâṇa's).

¹⁶ Das Manas.

 

293

Çvetâçavatra-Upanishad 1,5.

Mit Strudeln fünf¹, fünf Schmerz-Sturmwogen² fünfzig Flußarmen³ und fünf Schnellen, — den verstehn wir.

 

6. In diesem großen Brahmanrad, das alles

Beseelt, umschliefst, — ein Schwan schweift, doch nur weil er

Gesondert wähnt sich und des Rades Treiber; —

Von ihm begnadigt, wird er dann unsterblich.

 

Vers 7—12. Schilderung der höchsten Seele im Unterschied von der individuellen. ·

7. Doch Lieder singen, daß im höchsten Brahman

Als ew'gem Grund enthalten jene Dreiheit?

Wer in ihr ah den Kern (Taitt. 2) das Brahman findet,

Aufgeht in ihm als Ziel, wird von Geburt frei.

 

8. Was wechselt und was bleibt, was offenbar und

Nichtoffenbar, — Gott hegt es alles in sich;

Wer Gott nicht kennt, bleibt als Genießer gebunden,

Wer ihn erkannt, wird frei von allen Banden.

 

9. Zwei, Wisser, Nichtwisser Gott, Nichtgott, — sind ewig:

Der eine bleibt, objektverstrickt, Genießer,

Der andre, endlos, allseiend sitzt müßig,

Der andre, endlos, allseiend sitzt müßig,

Wenn er erkannt als Brahman hat jene Dreiheit!

 

10. Pradhânam fließt; nicht fließt, unsterblich, Hara,

Als Gott beherrschend Fließendes und Seele;

Ihn denkend, ihm ergeben, zu ihm werdend

Allmählich, wird zuletzt man frei von Mâyâ.

 

11. Wer Gott erkennt, wird frei von allen Banden,

Die Plagen schwinden, samt Geburt und Sterben .

 

——————

¹ Die fünf Objekte der Sinne (Ton, Farbe usw.);??

² Aufenthalt im Mutterleib, Geburt, Alter, Krankheit, Tod.

³ Wohl wieder die fünfzig Affekte.

Die fünf Anfechtungen (kleçaḥ des Yoga: Nichtwissen, Egoismus, Liebe, Hass, Leidenschaft.

Dem Saṃsâra. Maitr. 2,6 wird an ein Töpferrad gedacht.

Die individuelle Seele.

Die Dreiheit von Genießer, Genußobjekt und Antreiber (Seele, Welt und Gott).

bhoktṛi-bhâvât; derselbe Ausdruck Sâñkhyakârikâ 17.

...

<<

 

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 292,293

 

 

Sehr ausführliches zu Mâyâ findet man in der Mâṇḍûkya-Kârikâ des Gaudapada, dh Gauapada's Kommentar zur Mâṇḍûkya-Upanishade, darunter Mâyâ als Illusion, Irrtum, Blendwerk, Täuschung: 

>>

...

585

Mâṇḍûkya-Kârikâ 2,16.

 

16. Die Seele stellt man vor erstlich,

Sodann der Dinge Sonderheit,

Der äußeren und der drinnen,

Wie man weiß, so erinnert man.

 

17. Wie ein Strick, nicht erkannt deutlich

Im Dunkeln, falsch wird vorgestellt

Als Schlange, als ein Strich Wassers,

So wird falsch vorgestellt das Selbst (âtman).

 

18. Wie, wenn der Strick erkannt deutlich,

Und die falsche Vorstellung weicht,

Er nur Strick bleibt unzweiheitlich,

So, wenn deutlich erkannt, das Selbst.

 

19. Wenn er als Prâṇa's, als alle

Die vielen Dinge uns erscheint,

So ist das alles nur Blendwerk (mâyâ),

Mit dem der Gott sich selbst betrügt.

 

20. Prâṇa-Kennern ist er Prâṇa's(Vaiçeshika’s),

Elemente dem, der sie kennt (Lokâyatika’s),

Guṇa-Wissern ist er Guṇa (Sâñkhya's),

Tattva's ist' er dem, der sie kennt (Çaiva’s).

 

21. Viertelwissern ist er Viertel (Mâṇḍûkya-Up.),

Sinnlichkeitswissern Sinnlichkeit (Vâtsyâyana),

Den Weltraumwissern Welträume (Paurâṇika's),

Götter den Götterkundigen (Veda-Anhängern).

 

22. Den Vedawissern ist Veda’s,

Den Opferwissern Opfer er,

Genießer denen, die diesen,

Genußobjekt, die dies verstehn.

 

23. Subtil für solche, die dieses,

Grob für solche, die dies verstehn,.

Gestaltet denen, die dieses,

Ungestaltet, die dies verstehn.

 

24. Zeit ist er für die Zeitwisser,

Für Raumkenner ist er der Raum,

Künste ist er für Kunstkenner,

Geschichten dem, der diese kennt.

 

 

586

 

Atharvaveda

25. Für Manas-Kenner ist Manas,

Für Buddhi-Kenner Buddhi er,

Geist ist er für die Geistwisser,

Recht und Unrecht dem, der sie kennt.

 

26. Fünfundzwanzigfach für diese (Sâñkhya's),

Jenen als sechsundzwanzigster (Pâtañjala's),

Einunddreißigfach für andre (Pâçupata's),

Unendlich gilt für viele er (vgl. Cûlikâ 14).

 

27. Welten ist er dem Weltkenner,

Lebensstadien, dem der sie kennt,

Drei-Genushaft den Sprachlehrern,

Andern nied'res und höheres (sc. Brahman).

 

28. Für Schöpfungswisser Weltschöpfung,

Für Vergangwisser Weltvergang,

Weltbestand für Bestandwisser, —

So ist alles er allerwärts.

 

29. Welches Sein man so andichtet

Dem Âtman, dafür hält er sich,

Das hegt er und, zu ihm werdend,

Gibt er ihm sich als Dämon hin.

 

30. Er selbst ist alle Seinsformen,

Von denen er verschieden scheint., —

Wer dies weiß, wird sich vorstellen

Ohne Scheu, wie es wirklich ist.

 

31. Wie Traum und Blendwerk man ansieht,

Wie eine Wüstenspiegelung,

So sieht an dieses Weltganze,

Wer des Vedânta kundig ist.

 

32. Kein Vergang ist und kein Werden,

Kein Gebundner, kein Wirkender,

Kein Erlösungsbedürftiger,

Kein Erlöster, der Wahrheit nach.

 

33. Als unreale Seinsformen

Und als Einer wird er gedacht,

Doch wer sie denkt, ist stets Einer,

Drum die Einheit den Sieg behält.

 

587

Mâṇḍûkya-Kârikâ

34. Nicht auf den Âtman stützt Vielheit

Und auch nie auf sich selber sich,

Nicht neben ihm und nicht durch ihn

Kann bestehn sie, das ist gewiß.

 

35. Furcht, Zorn und Neigung ablegend,

Schaut zweiheitlos und wandellos

Der Weltausbreitung Aufhören

Der Muni, der den Veda kennt.

 

36. Wer so erkannt der Welt Wesen,

Der halte an der Einheit treu;

Der Zweiheitlosigkeit sicher,

Geht er kalt an der Welt vorbei.

 

37. Von Preisen frei und Lobsingen,

Ja, auch ohne den Manenkult,

In allem, was da lebt, heimisch,

Lebt er so ,,wie es eben kommt" (Bṛih. 3,5).

 

38. Das Wesen in sich selbst sehend,

Das Wesen in der Außenwelt,

Zu ihm werdend, in ihm ruhend,

Hält er treu an dem Wesen fest.

 

 

Dritter Teil

genannt Advaitam, »die Zweiheitlosigkeit«

1. Verehrung das Gebot fordert

Des Brahman als Gewordenen,

Eh' es ward, war es noch nicht da,

Drum armselig Verehrer sind.

 

2. Was nicht armselig, hört jetzo,

Ungeboren, gleich allerwärts,

Und warum nichts entsteht irgend,

Obwohl entstehend überall.

 

3. Der Âtman gleicht dem Weltraume,

Der Jîva gleicht dem Raum im Topf,

Die Töpfe sind die Leibstofie,

Was ,,entstehn" heißt, dies Gleichnis zeigt.

 

 

588

Atharvaveda.

4. Wenn die Töpfe zugründ gehen,

Was wird dann aus dem Raum im Topf?

Er zergeht in dem Weltraume, —-

So der Jîva im Âtman auch.

 

5. Wie, wenn in einem Topfraume

Staub sich vorfindet oder Rauch,

Nicht alle Räume dies teilen,

So die Jîva's nicht Lust und Leid.

 

6. Ja, Formen, Wirkungen, Namen

Sind verschieden nach ihrem Ort,

Doch der Raum, den sie einnehmen,

Ist sich gleich, — so die Jîva's auch.

 

7. Wie der Topfraum vom Weltraume

Kein Produkt ist und auch kein Glied,

So ist der Jîva vom Âtman

Kein Produkt, auch kein Glied von ihm.

 

8. So wie der Himmelsraum Kindern

[Obwohl farblos,] als blau erscheint,

So scheint behaftet mit Flecken

Unerfahrnen der Âtman auch.

 

9. Was Sterben und Entstehn angeht,

Fortgehn und Wiederherkommen

Und alle Körper Durchsetzen, —

Ist dem Räume vergleichbar er.

 

10. Doch traumgleich alle Leibstoffe

Als Trug der Âtman breitet aus;

Weder als gleich, noch als ungleich

An Rang lassen sie denken sich.

 

11. Als Seele (jîva) in den fünf Hüllen,

So lehrt das Taittirîyakam (Taitt. Up. 2),

Der höchste Âtman versteckt ist,

Er, den dem Raum verglichen wir.

 

12. Im Honigteile (Bṛih. 2,5) wird paarweis

Das höchste Brahman aufgezeigt, —

Wie in der Erd' und im Leibe, —

Er, den dem Raum verglichen wir.

 

589

Mâṇḍûkya-Kârikâ 3,13

 

13. Wenn die Schrift Jiva und Atman

Durch Gleichsetzung für eins erklärt, Verwerfend alles Vielheihein,

So ist das wahr in vollem Sinn.

 

14. Doch wenn auch vor der Weltschöpfung

Sie beide aneinander hält (Chând. 6,3,2),

So gilt das bildlich, nicht wörtlich,

Und nur von dem, was werden soll.

 

15. Und wenn sie überhaupt Schöpfung

Im Bild von Ton, Erz, Funken lehrt (Chänd. 6,1,3.

Brih. 2,1,20), So dient dies nur als Lehrmittel (vgl. 1,18),

Denn ,,nicht ist Vielheit irgendwie" (vgl. Bṛih. 4,4,19).

 

16. Schüler gibt es in drei Stufen,

Schwache , mittlere, treffliche ;

Um ihrer willen, aus Mitleid

Verehrungsobjekt Brahman wird.

 

17. Auf ihrer Sätze Standpunkt stehn Zuversichtlich die Zweiheitler, ' Doch widersprechen sie selbst sich, Bei uns fehlt dieser Widerspruch.

 

18. In Wahrheit ist die Unzweiheit,

Zweiheit nur in der Spaltungswelt;

Sie lehren beiderseits Zweiheit,

Bei uns fehlt solcher Widerspruch.

 

19. Als Blendwerk nur besteht Spaltung Jenes Einzigen, Ewigen,

Denn wäre Spaltung in Wahrheit, Sterblich würde, was ewig ist.

 

20. Vom ungeworden Sein nehmen

Jene Lehrer ein Werden an, —

Was ungeboren, unsterblich,

Wie könnte sterblich werden das!

 

21. Was unsterblich, kann nicht sterblich,

Was sterblich, nicht unsterblich sein,

Kein Ding kann anders sein jemals,

Als es seiner Natur nach ist.

...

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seiten 585-589

 

 

Betreffs Mâyâ aus obigem länglichem Zitat also im Speziellen: 

>>

...

17. Wie ein Strick, nicht erkannt deutlich

Im Dunkeln, falsch wird vorgestellt

Als Schlange, als ein Strich Wassers,

So wird falsch vorgestellt das Selbst (âtman).

 

18. Wie, wenn der Strick erkannt deutlich, Und die falsche Vorstellung weicht,

Er nur Strick bleibt unzweiheitlich,

So, wenn deutlich erkannt, das Selbst.

 

19. Wenn er als Prâṇa's, als alle

Die vielen Dinge uns erscheint,

So ist das alles nur Blendwerk (mâyâ),

Mit dem der Gott sich selbst betrügt.

...

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 585

 

>>

...

29. Welches Sein man so andichtet

Dem Âtman, dafür hält er sich,

Das hegt er und, zu ihm werdend,

Gibt er ihm sich als Dämon hin.

 

30. Er selbst ist alle Seinsformen,

Von denen er verschieden scheint., —

Wer dies weiß, wird sich vorstellen

Ohne Scheu, wie es wirklich ist.

 

31. Wie Traum und Blendwerk man ansieht,

Wie eine Wüstenspiegelung,

So sieht an dieses Weltganze,

Wer des Vedânta kundig ist.

 

32. Kein Vergang ist und kein Werden,

Kein Gebundner, kein Wirkender,

Kein Erlösungsbedürftiger,

Kein Erlöster, der Wahrheit nach.

 

33. Als unreale Seinsformen

Und als Einer wird er gedacht,

Doch wer sie denkt, ist stets Einer,

Drum die Einheit den Sieg behält.

...

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 586

 

>>

...

3. Der Âtman gleicht dem Weltraume,

Der Jîva gleicht dem Raum im Topf,

Die Töpfe sind die Leibstofie,

Was ,,entstehn" heißt, dies Gleichnis zeigt.

 

 

588

Atharvaveda.

 

4. Wenn die Töpfe zugründ gehen,

Was wird dann aus dem Raum im Topf?

Er zergeht in dem Weltraume, —-

So der Jîva im Âtman auch.

 

5. Wie, wenn in einem Topfraume

Staub sich vorfindet oder Rauch,

Nicht alle Räume dies teilen,

So die Jîva's nicht Lust und Leid.

 

6. Ja, Formen, Wirkungen, Namen

Sind verschieden nach ihrem Ort,

Doch der Raum, den sie einnehmen,

Ist sich gleich, — so die Jîva's auch.

 

7. Wie der Topfraum vom Weltraume

Kein Produkt ist und auch kein Glied,

So ist der Jîva vom Âtman

Kein Produkt, auch kein Glied von ihm.

 

8. So wie der Himmelsraum Kindern

[Obwohl farblos,] als blau erscheint,

So scheint behaftet mit Flecken

Unerfahrnen der Âtman auch.

 

9. Was Sterben und Entstehn angeht,

Fortgehn und Wiederherkommen

Und alle Körper Durchsetzen, —

Ist dem Räume vergleichbar er.

 

10. Doch traumgleich alle Leibstoffe

Als Trug der Âtman breitet aus;

Weder als gleich, noch als ungleich

An Rang lassen sie denken sich.

 

11. Als Seele (jîva) in den fünf Hüllen,

So lehrt das Taittirîyakam (Taitt. Up. 2),

Der höchste Âtman versteckt ist,

Er, den dem Raum verglichen wir.

 

12. Im Honigteile (Bṛih. 2,5) wird paarweis

Das höchste Brahman aufgezeigt, —

Wie in der Erd' und im Leibe, —

Er, den dem Raum verglichen wir.

...

<< 

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seite 587-588

 

 

Es ist wohl ziemlich offensichtlich, daß man sich diese Upanishade, ebenso wie Gaudapada's Kârîka als Ganzes anzusehen hat, um den Begriff "Mâyâ" ebenso zu verstehen wie Âtman" sowie Advaita .

 

Mâyâ als Verblendung (Nichtwissen, Finsternis und Verblendung) findet man in der Nṛisiṅha-uttara-tâpanâya-Upanishad, die im Übrigen der Mâṇḍûkya-Upanishade und Mâṇḍûkya-Kârikâ ähnelt:

>>

...

 

784

 

Atharvaveda, Vishṇu-Upanishad's.

jahung und Indifferenz als Om-Laut-Formen der Âtman selbst. Namen und Formen als Wesen habend aber ist diese Welt nur vermöge des [im Om-Laut einbegriffenen] Turîyaseins oder Denkförmigseins, sowie auch vermöge des Eingewobenseins, Bejaherseins, Bejahungseins und Indifkrenzseins, — denn auch das ganze Weltall ist [seinem Wesen nach] indifferenzförmig, und da ist keine Verschiedenheit [zwischen Âtman, Om-Laut, Weltall]. Und darüber ist diese Unterweisung.

,,Moralos ist der Vierte, unbetastbare, die ganze Welt-

,,ausbreitung auslöschende, selige, zweitlose, — die Silbe

,,Om, der Atman selbst. Der geht mit seinem Selbste in

,,das Selbst ein, wer solches weiß" (Mâṇd 12).

Ein solcher Mann möge durch die auf Nṛisiṅha bezügliche Anushṭubh, den Spruchkönig, den Turîya erkennen.

Denn dieser [Spruchkönig] offenbart den Âtman, ist aller [Zweiheit-]Zusammenraffung fähig, Überhebung nicht duldend, Herr, durchdringend, stets aufflammend, vom Nichtwissen und seinen Wirkungen frei, die Bindung des eigenen Selbstes aufhebend, allezeit zweitlos, wonnegestaltig, Allgrundlage, reines Sein, er ist das von Nichtwissen, Finsternis und Verblendung völlig befreite eigene Ich.

Darum soll man in dieser Weise jenen Âtman und das höchste Brahman einsmachen; wer das vollbringt, ist ein Mann, ist Nṛisiṅha selbst!

 

 

Dritter Khaṇḍa.

 

Die vier Zeilen der Nṛisiṅhaformel entsprechen den vier Moren des Om-Lautes (a, u, m, Halbmora), enthalten daher, ebenso wie diese, den Turîya in sich und werden dadurch zum Mittel, sich von der Welt zum Turîya zu erheben, die ganze Welt in dem Turîya zu absorbieren.

Fürwahr, was an diesem Om-Laute die erste Mora ist, das ist die erste Zeile [der Nṛisiṅhaformel]; die zweite entspricht der zweiten, die dritte der dritten; die vierte Mora ist ihrem Wesen nach Eingewoben, Bejaher, Bejahung, Indifferenz; indem man mit ihr den vierwesentlichchen Turîya aufsucht und mit der vierten Zeile, soll man mittels derselben in den Turîya meditierend [die Welt] hineinschlingen.

 

785

Nṛisiṅha-uttara-tâpanâya-Upanishad 3.

Fürwahr, von diesem Om-Laute¹

,,die erste Mora, die „Erde, ist der a-Laut. Er ist, aus Versen bestehend, der ,,Ṛigveda, ist Brahmân, die Vasu's, die Gâyatrâ, das Gârhapatyafeuer."

Dieses ist die erste Zeile [des Spruchkönigs]. Derselbe ist aber in allen Zeilen vierwesentlich vermöge des Groben, Feinen, Samens und Zuschauers.

 

,,Die zweite Mora, der Luftraum, ist der u-Laut. Er ist,,,aus Opfersprüchen bestehend, der Yajurveda, ist Visṇu,,,die Rudra's, die Trishṭubh, das Dakshiṇafeuer." Dieses ist die zweite Zeile [des Spruchkönigs]. Derselbe ist aber in allen Zeilen vierwesentlich vermöge des Groben, Feinen , Samens und Zuschauers.

 

,,Die dritte Mora, der Himmel, ist der m-Laut. Er ist, ,,aus Liedern bestehend, der Sâmaveda, ist Rudra, die,,Âditya's, die Jagatî, das Âhavanîyafeuer."Dieses ist die dritte Zeile [des Spruchkönigs]. Derselbe ist aber in allen Zeilen vierwesentlich vermöge des Groben, Feinen, Samens und Zuschauers.

 

,,Die vierte, die Halbmora, die am Ende der Silbe ist, ist ,,die Somawelt, der Om-Laut. Er ist, aus Atharvanliedern ,,bestehend, der Atharvaveda, ist das Weltuntergangsfeuer, ,,die Marut's, die Virâj, der Höchstweise, die glänzende" genannt. Dieses ist die vierte Zeile [des Spruchkönigs]. Derselbe ist aber in allen Zeilen vierwesentlich vermöge des Groben, Feinen, Samens und Zuschauers.

 

Alle Mâtrâ's in jeder einzelnen Mâtrâ wiederfindend, soll man, den als Eingewoben, Bejaher, Bejahung und Indifferenz Gestalteten meditierend, [die Welt in ihn] hineinschlingen; — so wird man weise, unsterblich, bewußtseinopfernd, rein, eingekehrt und frei von Hemmungen.

Indem man desselben [des Âtman] durch Hemmung des Atems inne wird, die ganze Welt hienieden aufgibt und sich völlig frei von der Vielheitsausbreitung macht, so wird man

...

――――――

¹ Das Folgende ist aus Nṛisiṅhapûrvat. 2,1, oben S. 760, wie dieses wiederum ans Atharvaçkhâ 1, oben S. 727, entlehnt.

...

<<

Prof. Dr. Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", 2.Auflage, F.A. Brockhaus, 1915, Seiten 784-785

 

usw.

 

In Prof. Mittwede's "spirituellem Wörterbuch" (ISBN 978-3-932957-81-9) findet man zu Mr. Mahehs's kurze Darstellung betreffs māyā auch Hinweise. 

Bei Prof. Mylius findet man in der VEB-Ausgabe von 1975 auf Seite 368 und, ebenfalls auf Seite 368 in der rechten Spalte oben - ganz genauso in der Ausgabe im Harrassowitz-Verlag im Jahre 2005 (ISBN 3-447-05143-4) - Angaben betreffs des Wortes "māyā".

(Man findet Übersetzungen, die auch bei Prof. Deussen zu finden sind bzw sich daraus als Möglichkeit - rein sprachlich - ergeben)

 

Wilfried Huchzermeyer schreibt dazu/darüber im Yoga-Wörterbuch ähnlich wie Prof. Mittwede und man findet dort weitere Erläuterungen.

 

Genaueres siehe: Huchzermeyer, Wilfried. Das Yoga-Wörterbuch: Sanskrit-Begriffe - Übungsstile - Biographien (German Edition) . edition sawitri. Kindle-Version. 1. E-Book-Auflage 2020 ISBN 978-3-931172-47-3. )

 

 

Bei Sri Aurobindo läßt sich dazu u.a. Folgendes finden auch viel Interessantes finden; siehe dazu: Verzeichnis der Sanskrit-Ausdrücke im Werk Sri Aurobindos, Verlag Hinder+Deelmann, ISBN 3-87348-129-4, 4. unveränderte Auflage, 2004, Seite 25

 

 

Via Swami Prabhupada war noch Folgendes (http://www.harekrsna.de/glossar.htm) die sehr buchstabengetreue Übersetzung wonach "Maya" nichts anders bedeutet als "das, was nicht ist" und auch Illusion, Täuschung bedeute. Auch Swami Prabhupada gibt dann noch weitere interessante Ausführungen.

 

Ua erwähnt er eine "philosophische Form des Atheismus, die Gottes individuelle Persönlichkeit leugnet" eine atheistischen Interpretation der Vedanta-Philosophie durch Sankara.

 

Swami Prabhupada lehrte nunmal Hingabe an Gott, seine Lehre ist als religiös anzusehen und er würde gegen solch eine Einstufung wohl auch gar nichts einzuwenden gehabt haben. ( http://www.harekrsna.de/glossar.htm#M )

 

 

Interessanterweise findet man "Maya" im Anhang über Vedanta in jener deutschen Übersetzung des Mr. Mahesh zu den ersten sechs Kapiteln der Bhgavad Gita ganz ähnlich übersetzt:

 

>> Das Wort Maya bedeutet wörtlich "das, was nicht ist", nicht existiert.<<

(Seite 474, zweiter Absatz „Bhagavad Gita, übersetzt und neu kommentiert, Kapitel I bis VI, Maharishi Mahesh Yogi, deutsche Übersetzung 1971, Verlag International SRM Publications, Stuttgart, ohne ISBN-Nummer, erste englische Veröffentlichung 1967.

 

 

Der Begriff "Mâyâ war anscheinend das Fundament für das was der Ex-KGB-Agent Juri Bezmenow als seine Aufgabe, seinen Job bezeichnete. ("Deception was my job" - also Täuschen, in die Irreführen, als "Wahn erlegen" erscheinen lassen, arglistig planvoll in Illusionen hineintreiben, usw).

 

Gleichzeitig wurde der marxistisch-leninistischen "Geschichtsbetrachtung" und Hetze/Propaganda damit Tür&Tor geöffnet: "Religionen sind Opium für's Volk" (Karl Marx) und "Religiöse Frömmigkeit - und das kann man durchaus in der Allgemeinheit so sagen - ist 'kollektive Zwangsneurose' " (und daher "Krankhaft), wie es Sigmund Freud schrieb.

 

Interessanterweise fand sich diese Vorgehensweise dann auch bei Sektenbeauftragten wie Hans Löffelmann durchaus wieder, wenn er sagte: "Bhagwan und der Maharishi Mahesh Yogi haben geben einander in einem Punkt Recht: Bhagwan sagt, daß Maharishi ein Betrüger ist und Maharishi sagt, daß Bhagwan ein Betrüger sei". Man dachte und argumentierte bzw agierte mit den Begriffen "Lüge, Betrug, Irreführung". Als das Ergebnis der von Haak und Löffelmann als Gründungsmitglieder (oder auch überhaupt Initiatoren) jener geschaffenen "Elterninitiative" dann "Deprogramming", Irreführung von Ärzten, Behörden und Gerichten war, und unsägliches Leid mit sich brachte, da hatten sie sich dann fest in die Welt der Illusionen selber verfangen und Illusionen verursachen, Täuschen, Irreführen usw fest verstrickt. Als ich Hans Löffelmann dann mal zu helfen mich befleissigte und Ihn über die Tatsächlichkeiten betreffs Deprogramming, Aufgewiegeltheit von Ärzten, Gerichten usw in Kenntnis setzte, sodaß es Ihm unmöglich war es zu leugnen, kam von Ihm keinerlei Hilfe außer daß Ihm zunächst der Name eines Arztes entschlüpfte, der bei den Treffen der Elterninitiative ständig für Deprogramming eintrat und Eltern, usw aufzuwieglen versuchte und offenbar dennoch nicht von der Teilnahme an solchen Treffen rechtzeitig ausgeschlossen worden war. Weiter war da die Mauer des "Schweigens".

 

Man sieht diese - auf kommunistisch-atheistische Machtergreifung abzielende - Methode auch sehr deutlich in Walter Ruben's Buch über "Geschichte der indischen Philosophie" (VEB, 1954) dargestellt; Walter Ruben stellte darin die marxistisch-leninistische Geschichtsbetrachtung sehr deutlich und bestens erkennbar, dar.

 

Lenin gab die Ermordung der Romanow-Familie in Auftrag und, wie man heute weiß, wurden auf seinen direkten Befehl auch die Kinder (!) bestialisch ermordet. (Vgl. Auftragsmorde auf Befehl eines Mafia-Bosses) Da sie Unterkleider trugen, die mit vielen Edelsteinen besetzt gewesen waren, waren die Kugeln an Ihnen abgeprallt und da griffen die Auftragsmörder zum Messer. (Dazu sah ich mal eine Doku im öffentlich-rechtichen TV.)

 

Was hat ein Mörder einem schon zu sagen? Was interessieren die perversen, abartigen, ober auch blöden Anschauungen sowie sich rechtfertigen wollenden, nie bereuenden Betrachtungsweisen eines Kindermörders?

 

Karl Marx's Gedankenkreise waren gekennzeichent von 0 Ahnung betreffs Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik als auch Entscheidungstheorie. Beide Theorien gab es damals noch nicht in einer soliden Form.

 

Sigmund Freud hatte sehr wenige PatientInnen auf seiner Couch und schlußfolgerte in aller Lächerlichkeit in bezug auf "a l l e Religionen der Welt"; also wie blöd durfte jemand sein, um im damaligen Österreich Professor geblieben sein zu dürfen? Oder hatte er so viele Prominenten-Gattinnen auf der Couch ausgehorcht und auspioniert, daß er genügend erpresserische Macht erlangt hatte?

 

Wieviele Hindus, Buddhisten, Taoisten, Jainas & co hatte er eigentlich überhaupt kennengelernt, daß er die "Wissenschaftlichkeit" zu jener lächerlichen "Verallgemeinerung" meinte aufbringen zu können?

 

 

Was kann eine x-y-ige Geschichtsbetrachtung schon an Wert haben, die auf Nicht-Wissen, Sich-Selber-Täuschen, sich zu absurden Verallgemeinerungen und Thesen hinreißen haben lassen, beruht?

 

Typischerweise erwies sich die Sowjetunuion als etwas mit Anfang und ziemlich baldigem Ende.

 

Daß der deutsche Kaiser Wilhelm II jenen Lenin nach Rußland gebracht und immer wieder finanziell unterstützt hatte, um "seine" Revolution anzustellen, ist historische Tatsache (siehe ARTE-Dokus zu jenem Thema). Daß es Kaiser Wilhelm II danach nicht gelang, Lenin wieder abzuschaffen und durch sich selber zu ersetzen, ist ebenfalls historische Tatsache.

 

Insofern sind das "russische Volk" und die "Zeit der Sowjetunion" sorgsam auseinander zu halten.)

 

Es sei aber, nachdem der Ex-KGB-Agent Juri Bezmenow ("Deception was my Job") auf das Interesse der damaligen UDDSrR bzw deren Geheimdienstes KGB hinwies und die CIA das ab Herbst 1970 wußte, wie Juri Bezmenow als Gast bei Eduard Griffin im US-TV berichtete, auf Folgendes hingewiesen:

 

1) Die Folgen von absichtlicher Irreführung, Täuschung udgl ("Deception") überwindet man, meines Erachtens, nie und nimmer durch Hinwendung an Patriotismus und Nationalismus, sondern durch genaues bzw genaueres Hinsehen.

 

2) Die UDSSR, welche nunmal atheistisch einerseits und kommunistisch andererseits war, hatte mit "Laya-yoga" eigentlich kein Problem, da im Laya-yoga, wie bereits auf Quelle verweisend erwähnt, keine Gottesvorstellung benutzt wird.

 

Insofern könnte das Interesse an "TM" duchaus ernst gewesen sein, da ja auch TM-Auswirkungen per wissenschaftlicher Untersuchungen vorgewiesen wurden, welche für die UDSSR von Interesse gewesen wäre (zB verringerter Alkoholkonsum, usw).

 

Ein Konfliktpotental bestand eher im Zusammenhang mit dem "Dialektischen Materialismus", obgleich Walter Ruben (Geschichte der Indischen Philosophie, VEB) dem Guru der siebenten Lektion der Chândogya-Upanishad, Sanatkumar, immerhin bescheingte "fast ein Yogi" gewesen zu sein. Die Advaita-Lehre ist nunmal monistisch und nicht dualistisch. Allerdings geht zB Gaudapada in seiner Karika zur Mandukya-Upanishade doch sehr abstrakt auf die Gründe dafür ein. (Siehe Deussen, Paul: "Sechzig Upanishad's des Veda", zweite Auflage, Brockhaus, 1915).

 

Allgemeiner ist in diesem Zusammenhang ist es interessant, daß der ältere Sadhu wohl den Eindruck hatte, daß Mr. Mahesh ihn nach māyā gefragt habe und māyā habe verstehen wollen bzw es noch nicht wirklich verstanden habe.

 

Insofern seien noch weitere Quellenangaben zu Informationen/Lehraussagen betreffs "māyā" angegeben, zB.:

 

* Yogavāsiṣṭha, Die Lehren des Weisen Vasishta, Ansata-Verlag, ISBN 3-7157-0112-9, 1988, Übersetzung aus dem Sanskrit von Peter Thomi, u.a.

 

"VII die Geschichte von Lavaṇa",

 

"XVII Über das Verschwinden des Gemüts"

 

Das ganze Buch befaßt sich - in der Natur der Sache - auch mit dem Thema māyā.

 

* Das Herz des Vedanta, Zusammenfassung der Kerngedanken sämlicher Upaniṣaden ( "Sarva-vedanta-siddhanta-sara-samgrahah), 2.Auflage 2007, Heinrich Schwab Verlag, ISBN 978-3-7964-0178-7, Seite 144 bis einschließlich Seite 147.

 

>> Im Kronjuwel der Unterscheidung äußert sich Śaṅkarācārya wie folgt über Māyā:

 

... (VC 108)

 

Siehe: Vers 302, Vers 303, Vers 304, Vers 305, Vers 306, Vers 307, Vers 308, Vers 309

 

 

(Im Buch findet man noch weitere Hinweise/Anmerkungen).

 

Bescheidene Anmerkung vom Verfasser dieser homepage:

 

So wie im sog. "Einheitsbewußtsein" (Begriffswelt des Mr. Mahesh) alles "natürlicherweise in Begriffen des Selbst, im Lichte reinen Bewußtseins wahrgenommen wird" - oder mit den Worten Shankara's gesagt: "Im Vergleich mit dem Jenes auch Das ist" - so las ich es wohl mal in einer Ausgabe des Kleinods der Unterscheidung -, so ist es auch mit dem Nicht-Seienden: Das Nicht-Wissen, die Unweissenheit in einem selber ist nichts anderes als das Nicht-Wissen, die Unwissenheit im Anderen. Diese Unwissenheit und jene Unwissenheit sind nichts als Unwissenheit und Unwissenheit ist "shunya", ddh "Nichts", "Leere", "Abwesenheit". So wie beim "ich bin das Du bist das" dann erkannt wird/wurde, daß es nicht das eigene Transzendentale Bewußtsein oder auch das Transzendentale Bewußtseins des Gegenüber ist, sondern es ein transzendentales Bewußtsein als eigenständige Wesenheit gibt, die von einem selber und auch im Anderen im Zustand des Samadhi (=Turiya) erlebt/erfahren wird, so ist es dann auch mit "māyā". So wie einem Punkt (im Sinne von Euklid ist das "Etwas ohne Länge, Breite und Höhe" immer eine Unendlichkeit zugeordnet ist (nämlich die unendliche Zahlenfolge(n) in den Koordinaten im Sinne der Descarte'schen - völlig äquivalenten - Darstellung der "Euklidischen Geometrie") und es weder ohne dem Einen noch ohne dem Anderen vorstellbar ist, wenn man nur genau genug hinsieht/hinsah, so ist es wohl auch mit "māyā". Wenn man "Punkt" mit mal Ātman vergleicht und die Menge aller Punkte mit Brahman, so ist eben Ātman ohne "Nicht-Wissen" nicht vorstellbar und analog ist Brahman ohne māyā dann wohl nicht vorstellbar. Es scheint, daß diese Begriffe so zusammenhänge. Und so wie die Folge der Ziffern bei einem Punkt unendlich ist und die Menge aller Punkte auch unendlich ist und insofern Ātman und Brahman eins sind, so sind eben auch "Avidya" (Unwissenheit) und māyā eins. Mr. Mahesh beschreibt māyā als eine gröbere Form von avidya (Anhang ad der sechs philosophischen Systeme Indiens in seinem Kommentar zu den ersten sechs Kapiteln der Bhagavad Gita.

 

 

Damit will ich diese sachlichen Hinweise zum Begriff "Māyā" erst mal belassen.

 

Es stellt sich jedoch im Zusammenhang mit Mr. Mahesh die Frage, inwieweit sein Begriff der "kreativen Intelligenz" aus seiner, nur per Video-Bändern existenen "Wissenschaft der Kreativen Intelligenz", nur seine "Übersetzung" des Begriffs "mâyâ" ist.

 

Dazu täte es dann passend, daß er sehr am Anfang einen seltsamen logische Fehler macht, den er trotz später sichtlich eingefügter Korrekturen an anderen Stellen, bis 1976 noch nicht korrigiert hatte:

 

Er argumentiert, daß Gedanken eine Richtung hätten, weil man ja an den Mond oder aber auch an die Sonne denken könne. Er fährt in seiner Agrumentation fort, daß Gedanken auch aus Energie bestünden, weil aus einem Gedanken schließlich auch eine Handlung werden könne.

 

Er sagt dann, daß Gedanken also Impulse aus Energie und Intelligenz seien.

 

Weil Handlungen, Bewegung daraus resultieren könne, müßten es Impulse aus Energie sein.

 

Weil sie eine Richtung hätten, trügen sich auch Intelligenz.

 

Dann aber wird's absurd:

 

Mr. Mahesh argumentierte, daß die Quelle dieser Gedanken, die folgliche eine Quelle von Energie&Intelligenz wäre, unendlich sein müsse, weil man doch so viele gedanken tag-für-tag habe.

 

Meine Rechnung ergibt jedoch:

 

Endlich viele Gedanken am Tag 1, am Tag 2... am letzten Tag des endlichen Lebens auf Erden ergeben zusammen endlich viele Gedanken.

 

Kurzum, was Mr. Mahesh da als "begründen" von sich gab/gibt war und ist schlichtweg verrechnet.

 

Fazit; So geht's numal nicht, es sei denn...

 

Mr. Mahesh wollte die Bedeutung von Mâyâ als "Täuschung" in Form einer "Lüge" einbauen, dh die Zuhörer belügen, denen die Folge des sich Belügenhabenlassens leidvoll erleben haben wollen, in der Hoffnung, daß sie daraus lernen könnten oder auch täten.

 

Nunja, das täte dann aber gar nicht zu seinem "wissenschaftlichen Auftreten" passen.

Es gibt jedoch ein "indisches Märchen", in welchem geschildert wird, daß eine Kenner des Phänomens der Illusion einen König, der gerne Zauberkräfte erlangt hätte, Erleuchtung auf billige Weise usw, systematisch in die Irre führte, bis er schließlich samt der Königin - wenig päßlich und gedemütigt bzw lächerlich gemacht wordend, mit verbundenen Aufen im Nachtgewand am zentralen Dorfplatz steht, als dort das Alltagsleben bereits eingesetzt hatte. (Fischer-Verlag, Serie "Märchen der Völker", Buch zu "indische Märchen"?).

 

In diesem Sinne wäre Mr. Mahesh dann aber eher als Betrüger oä zu bezeichnen.

 

Es gibt zwar im öffentlich-rechtlichen TV Deutschlands jene Sendung "Verstehen Sie Spaß?", wo Prominente "hereingelegt" werden, das mitgefilmt und dann im TV gezeigt wírd.

 

Allerdings gibt es da offenbar eine rechtliche Vorschrift: Die teilnehmenenden - sogar volljährigen - Prominenten müssen da zuvor eine schriftliche Einverständniserklärung abgegeben haben und ein Zeitraum, in welchem so ein Hereinlegen stattfinden dürfe, muß ebenfalls vorher benannt gewesen sein.

 

Hinzu kommen sicherlich weitere Einschänkungen betreffs "Würde des Menschen", Nicht-Beschädigen des Ansehens und insofern der Karriere der prominenten TeilnhmerInnen.

 

Kurzum, Mr. Mahesh hätte all diese selbstverständlichen Vorgaben nicht erfült gehabt und so ist erst mal davon auszugehen, daß er diesen Kardinalsfehler der Logik unabsichtlich machte.

 

Allerdings wäre er dann besser bei der "Wissenschaft vom Sein und Kunst des Lebens" geblieben. Da allerdings paßte sein Benehmen, alà Affaire mit Judith Bourques - welche nunmal von Mr. Mahesh ausging; Frau Bourqes war dazu nicht zu jenem "TM-LehrerInnen-Ausbildungskurs" gefahren! - dann auch wieder nicht und das allerdings nicht betreffs der Theorie jener "Wissenschaft vom Sein", sondern halt nur in dem Sinne, als er diese "Kunstg richtigen Benehmens" einfach noch nicht erlangt gehabt hatte und also lediglich ziemlich theoretisierte.

 

(siehe dazu Chândogya-Upanishad <-> Wissenschaft vom Sein..." in www.Schulerlebnis--91-19i.bayern )

 

 

 


Ein Beispiel für Täuschung und Illusion als Folge falscher "Begriffsbildung":

Im Zusammenhang mit der Thema dieser WEBSeite hier noch ein spezieller Absatz, betreffs der Schwierigkeiten mit Begriffsbildungen, den möglichen Gefahren dabei usw.

 

Daß ein falscher Begriff zu Paradoxien führen kann, ist im Rahmen der Mathematik im Zusammenhang mit der Mengenlehre bekannt geworden.

Hierzu einige Ausführungen für mathematisch versierte Leser (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos):

Für die mathematisch versierten LeserInnen hier noch ein Beispiel wie infolge einer falschen Begriffs-Vorstellung etwas als "nicht leer" und insofern "wirklich, real" erscheinen kann, was es eben aber in Wirklichkeit, bei genau genugem Hinsehen und korrekter Handhabung des speziellen Begriffs, gar nicht gibt:

Der Hintergrund dazu:

Die Mengenlehre wurde u.a. in Bayern (evtl. sogar ganz Deutschland) an den staatl. Schulen leider falsch gelehrt. Dort gab es - sowohl im Realschulbuch - das wurde inzwischen teils korrigiert - als auch in einem G12-Mathematikbuch (, das auch im Schuljahr 2022/2023 noch als offizielles Schulbuch bentuzt wurde) denselben Fehler. In einer bundesweiten - an-und-für-sich exzellenten Lehrerfortbildung anno Juni 2022 (betreffs Corona...), die mitmachen zu können mir möglich geworden war, wurde derselben Fehler gemacht (auch im Material für die Lehrer).

Da gab es zB so Aufgaben wie: "Die Menge der Schulnoten der letzten Schulaufgabe sei 3*mal Note 1, 5* Note 2, usw; berechne das 'arithmetische Mittel'". Was ist falsch daran? {1,1,1,2,2,2,2,2,...} ist keine Menge, weil Elemente in einer Menge nicht mehrfach vorkommen dürfen (s. zB Prof. Kamke/Serie "

 

Worum geht es also?

Die Mengenlehre wurde u.a. in Bayern (ganz Deutschland sogar) an den staatl. Schulen leider falsch gelehrt. Dort gab es - sowohl in einem Realschulbuch - das wurde inzwischen soweit  korrigiert - als auch in einem G12-Mathematikbuch der Serie "Delta" denselben Fehler.

In einer bundesweiten - an-und-für-sich exzellenten Lehrerfortbildung anno Juni 2022, die mitmachen zu können mir möglich geworden war, wurde derselben Fehler gemacht (auch im Material für die Lehrer).

In jenen Schulbüchern gab es zB so Aufgaben wie: "Die Menge der Schulnoten der letzten Schulaufgabe sei 3*mal Note 1, 5* Note 2, usw; berechne das 'arithmetische Mittel'". Was ist falsch daran? Sowas wie {1,1,1,2,2,2,2,2,...} ist keine Menge, weil Elemente in einer Menge nicht mehrfach vorkommen dürfen (s. zB Prof. Kamke/Göschen über Mengenlehre, Heinhold/Gaede über Ingenieurstatistik am Buchanfang, wo es um Grundlagen geht, welche zum Fachgebiet der "Mengenlehre" gehören und für die Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik nunmal benötigt werden. Genaueres siehe weiter unten)

Richtige Antwort wäre: (1+2+3+4+5+6)/6= 3,5 , da die "Notenstufe" da die einzige erkennbare Menge bilden.

Dies sind traurigen oder auch makaberen Fakten.

Aus Seite 103 heißt es im Kapitel "2.6 Testen von Hypothesen" Folgendes:

>>

...

In der Statistik werden erhobene Datenmengen untersucht, dabei wird ein interessierender statistischer Zusammenhang durch

...

<<

aus: "delta 12", "Mathematik für Gymnasien", C:C. Buchner, Duden/Paetec Schulbuchverlag, ISBN 978-3-8355-1090-6, a. Auflage 2014, 2012, 2010, Seite 103

Nun man kann es in der Statistik mit einer Menge von Daten zu tun haben; zB bilden alle nicht gefälschten Personalausweise Deutschlands eine Menge, weil kein Element - theoretisch -2-mal vorkommen dürfe. Sobald aber Fälschungen als Nicht-ausschließbar hinzugenommen werden und man da mit "Statistischen Mitteln" für eine "Ordnungs-Wiederherstellung" arbeiten will, hätte/hat man's in der Praxis dann - als Laie, der die echten und unechten Ausweise eben nicht unterscheiden kann - auch theoretisch nicht mehr unbedingt mit einer Menge zu tun. (Siehe auch das Problem des "Identitätsdiebstahls" im Bereich des Interent. Hier sieht man besonders deutlich, daß man zugunsten von Recht, Ordnung usw eben gerade rational-vernünftigerweise nicht mehr davon ausgehen darf, daß alle im Internet benutzten Identitäten auch wirklich "eindeutige Identitäten" sind. Es mag da bessere Beispiele geben, aber ich möchte es damit belassen.

Aber im allgemeinen stellen irgendwelche Meßdaten, wie sie zB in der Physik, Landvermessung usw (gemäß der Vorgaben jener Fachdisziplinen anfallen) keine Mengen dar, da (insbesondere bei groß genugen Datenmengen aufgrund der vorgegeben oder auchn technisch bedingten Meßgenauigkeit) einige Zahlen mehrfach vorkommen  werden und man also genau das Problem wie im oben erwähnten Schulbuch vorliegen haben kann.

Soweit ich mich erinnere, las ich im Buch "Statistik für Anwender" des emeritierten Professors Dr. Ulrich Kockelkorn (Springer-Spectrum Verlag Berlin Heidelberg, 2012; ISBN 978-3-8274-2294-1), daß er sich damit behelfe, daß er die Zahlen als Rundungen von Zahlen mit mehr Stellen auffasse und wenn man sich da genügend Zusatzstellen dazudenke, man dann letztlich lauter verschiedene Meßdaten vorliegen und auszuwerten habe. Er schrieb, daß er das nun 1-mal dazugeschrieben habe und damit diese lästige und eigentlich (sehr viel?) mehr Umfänglichkeit in der Ausdrucksweise erfordernde Problem, soweit ausgeräumt sei.

Nunja, in München machte ein Bankmitarbeiter, noch zur Zeit der DM-Mark und als die Hypo-Vereinsbank noch eine selbständige Bank gewesen war, etwas ganz Analoges:

Er rechnete genauer als vom Gesetzgeber erlaubt (Ottonormalverbraucher hat eben 2 Stellen hinter dem Komma und kann cent-genau abrechnen; Banken dürfen auf ein paar mehr Stellen runden; wieviele ist jedoch gesetztlich vorgeschrieben). Nach ca 3 Monaten waren so einige Hundertausend DM mehr an Geld auf dem Bankonto als bei vorschriftsgemäßer Rechnung gewesen wäre; dieses Geld überwies er auf ein eigenes Konto. Bei einer internen Revison fiel es der Bank auf, er wurde angeklagt und wegen Betrug verurteilt.

Insofern ist die Idee von Dr. Kockelkorn sicherlich nicht so universell brauchbar. Auch müßte er sich fragen, welche Verteilungsfunktion auf die "hinzugedachten Ziffern" wirklich passe.

Zusätzlich zu den Vertrauensintervallen mit zugeordneten Wahrscheinlichkeiten, hätte man dann also noch die Verteilung der "Hinzugedachten" Zusatzstellen hinter dem Komma und insofern eine, nunmal willkürliche Annahme über die Zusatziffern, welche ein zukünftiges genaueres Meßverfahren ergeben hätten.

Ich denke nicht, daß das grundlegende Problem sich damit vereinfachen läßt.

Allerdings könnte man, wenn es um Meßdaten geht stets damit argumentieren, daß kein Mensch je mehr als endlich viele Meßdaten erfaßt und der Statistik zur Auswertung wird vorlegen können. Insofern sind die aufgelisteten Daten stets endlich und man kann sie durchnummerieren.

Inofern würde die Auswertung realer Daten insofern lediglich eine Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, welche sich auf abzählbar unendliche viele (und damit grundsätzlich "durchnummerierbare")  Datenlisten beschränkt, erfordern.

Man könnte dann auch den Begriff "Datenfolge" benutzen und hätte die gesamte Theorie der Folgen und Reihen ("Reihen" sind, im Rahmen der Begriffsbildungen der Mathematik, nunmal Teilsummen-Folgen) zur Verfügung.

(Dieser Ansatz wird im Übrigen in den Gymasialbüchern der Serie Lambacher-Schweitzer befolgt, wo man allen Daten eine natürliche Zahl zuordnet und eine mögliche 2-zeilig-tabellarische bildhafte Zuordnung wie bei Funktionen benutzt und das dann als "Datensätze" bezeichnet.)

 

Zurück zum Ausgangspunkt:

In einem Realschulbuch war's auch falsch; mittlerweile kam eine neue Auflage und es wurde von Grundansatz her korrigiert; aber leider blieb es an einer Stelle wieder falsch:

Man bemühte sich den Begriff "Liste" einzuführen und zu gebrauchen:

So findet sich auf Seite 168 im Abschnitt über "Zentralwert und Modalwert" das Folgende:

>>

...

Liste mit ungerader Anzahl an Daten: Gewicht in kg: 45|46|46|47|49|54|58

...

Liste mit gerader Anzahl an Daten: Gewicht in kg: 45|46|46|47|49|54

...

<<

westermann, 7/I, Realschule Bayern, ISBN 978-3-14-123623-1, Seite 168

??

Leider oder auch das Problem auf den Punkt bringend, heißt es dann auf Seite 169 oben - auch noch als "Merkregel"- bereits wieder:

>>

...

Mit Hilfe von arithemetischem Mittel, Zentralwert und Modalwert kannst du Dir einen Überblick über eine große Menge von Daten verschaffen

...

<<

westermann, 7/I, Realschule Bayern, ISBN 978-3-14-123623-1, Seite 169

Jawohl, man kann sich mit diesen Begriffen auch einen Überblick über eine große Menge an Daten verschaffen (zB Menge der nicht gefälschten, echten Personalausweise ind Deutschland, "Menge der Deutschen", "Menge der Französischen Staatsbürger", usw).

So ist dieser Satz deutschsprachlich zweifelsohne richtig.

Die Merkregel entspricht auch der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, wo man nunmal von einer Menge von Elementarereignissen ausgeht, dann eine Menge von Teilmengen, welche gewisse Eigenschaften zu haben hat (es hat eine sog. "Sigma-Algebra" zu sein) derselben betrachtet und darauf dann weiter aufbaut.

In der Praxis wird es also eben auch darum zu gehen haben, die reale Situation erstmal mit dieser theoretisch gefordeten Ausgangssituation in Einklang zu bringen, dh etwa dadurch, daß man die Daten durchnummeriert, so eindeutige Folgenglieder erhält, welche dann durchaus, gemäß dr Vorgaben der Mengenelehre, auch tatsächlich eine "Menge" bilden.

Ok, es bleibt eben den LehrerInnen vorbehalten, den SchülerInnen dazu das not-wendige mitzuteilen.

Eine geeignete zB 2-stündige LehrerInenfortbildung würde dazu wohl vollauf genügen.

 

 

Aber -(ohne solche Zusatzbelehrung durch die LehrerInnen) wird, im Zusammenhang mit der vorherigen Seite, den - meist minderjährigen Konsumenten (egal welchen Geschlechts oder auch geschlechtslos) suggeriert, daß die Begriffe "Liste" und "Menge im Sinne der Mathematik" (es ist nunmal bzw soll ein "Mathematik"-Buch sein) synonym benutzbar seien und diese Synonymität ist/wäre jedoch zweifesohne falsch.

 

Man kann dieses Problem sicherlich auch verallgemeinernd auf den Nenner "die Problematik von Realismus und Idealismus" bringen.

Walter Ruben, der Professor an der Humboldt-Universität in Ostberlin war und über den man in der "Deutschen Biografie" nachlesen kann, vertrat dabei einen Standpunkt des "Realismus" und als besondere Ausprägung desselben den Standpunkt des "Dialektischen Materialismus". Er kritisiert in seinem Buch "Geschichte der Indischen Philosophie" mehrfach den Idealismus von Upanishadlehrern usw.

Dabei nennt er dann auch schon zahlreiche Personen, die VertreterInnen des Idealismus gewesen seien.

Zweifelsohne können&konnten sich Personen, die sich für Realisten halten ebenso irren wie Personen, die sich für Idealisten halten/hielten.

Insofern hat das Thema "Mâyâ" mit diesen beiden Haltungen grundlegenderweise etwas zu tun.

Nun noch zum Abschluß dieses Ausflugs in die Mathematik das Folgende:

Daß ein falsch benutzter Mengenbegriff zu Widersprüchlichkeiten führen kann, zeige ich im Folgenden:

Abstrakt, mathematisch:

a) Wenn man den Mengenbegriff korrekt benutzt, ergibt folgende Rechnung zB.:

Seien {1,2,3,4} mit A0

und

{1,5,7,8,9,10,14,100} mit B0

bezeichnet.

Es gilt sodann:

A0 B0 =

{1,2,3,4} {1,5,7,8,9,10,14,100}=

 {1}

(Dabei bedeutet:das Zeichen "" nichts anders als "Durchschnittsmenge bilden" "Schnittmenge" bilden, was PolitikerInnen bekanntlich gerne u.a. im Zusammenhang mit Koalitionsverhandlungen gebrauch(t)en.)

Rechnet man dann, etwa weil das die Aufgabenstellung erfordert, wie folgt weiter:

A0\(A0 B0) =

{1,2,3,4}\ {1} =

{2,3,4} =: A

Man bildet also die/eine "Komplimentärmenge" aus A0 und (A0 B0).

Betrachtet man nun die andere Komplimentärmenge, so ergibt die Rechnung:

 

B0\(A0 B0 ) =

{1,5,7,8,9,10,14,100}\{1} =

{5,7,8,9,10,14,100} =: B,

Und es sind die resultierenden Endmengen A und B "disjunkt"(wie man sagt), "elementfremd", dh es gilt:

A B = {}

(Das gilt, wegen der "Wohlunterschiedenheit" der Elemente einer Menge entsprechenderweise dann allgemein)

 

Entsprechen nun zB A und B sog. "Ereignissen" im Rahmen der Wahrscheinlichkeitsrechnung&Statistik, so entsprechen A, B dann sog. "unvereinbaren" Ereignissen, was im Rahmen der Wahrscheinlichkeitsrechnung durchaus ein "zentraler Begriff" ist.

Sind Ereignisse A und B nämlich unvereinbar so gilt, für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit der Vereinigungsmenge aus den Einzelwahrscheinlichkeiten für A und B, nämlich die "einfache Additionsregel":

w(A υ B) = w(A) + w(B),

wohingegen im allgemeinen Fall (dh im Fall "nicht unvereinbare Ereignisse") gälte:

w(A υ B) = w(A) + w(B) - w (A B ).

Dabei gilt für w(A) + w(B) - [w(A) + w(B) - w (A B )] , wegen der Kolmogorff'schen Axiome für die Wahrscheinlichkeitsrechnung stets:

w(A) + w(B) - [w(A) + w(B) - w (A B )] 0,

weil für die Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses grundsätzlich " 0" gilt/zu gelten hat.

bzw:

w(A) + w(B) [w(A) + w(B) - w (A B )]

(0 w (A B) aufgrund von Kolmogoroff's Axiomen;

ebenso w(A) 0

sowie

w(B) 0; 

addiert man zur Ungleichung

0 w (A B)

 auf beiden Seiten erst

w(A)

und dann noch 

w(B)

dazu, so sind das Äquivalenzumformungen und damit ist die Behauptung, wonach

w(A) + w(B) [w(A) + w(B) - w (A B )]

gilt, tatsächlich richtig)

 

Im allgemeinen Falle, würde - bei Nicht-Beachtung der "Unvereinbarkeit zweier Ereignisse" - also die Wahrscheinlichkeit für die zugehörige Vereinigungsmenge dann im Allgemeinen zu hoch angesetzt werden, weil

w(A B ) 0

 

Es ist deutlich abzusehen, daß eine falsche Bildung von Durchschnittsmengen, dann auch zu uU schweren Folgefehlern führen könnte.

 

Im Übrigen gilt bei korrektem Gebrauch des korrekten Mengenbegriffs desweiteren u.a. auch allgemein

 

(die folgende Feststellung sei mit (*) bezeichnet)

 

A0\(A0 B0) B0 = {}

und auch

B0\(A0 B0) A0 = {} .

(Man entfernt erst aus A0 alle Elemente, die sowohl in A0 als auch B0 enthalten sind und stellt dann fest, daß diese so gewonnene Menge selbstverständlich kein Element mit B0 mehr gemeinsam haben kann können.

Ebenso wenn man aus B0 alle Elemente entfernt, die sowohl in B0 als auch A0 enthalten sind. Es ist trivial, daß dann diese Menge B0\(A0 B0) mit A0 keine Elemente mehr gemeinsam haben darf.)

 

Die Durchschnittsbildung würde jedoch auf falsche Ergebnisse führen, wenn man, wie folgend nun gezeigt wird, den von mir im Eingangs-Kommentar, kritisierten falschen Mengenbegriff (der leider über die Schulen verbreitet wurde und teils vermutlich noch wird) benutzt:

 

b) Jemand mache es also nun falsch:

dh jemand hält sich nicht an die entsprechende Vorschrift im Buch "Mengenlehre" von Prof. Kamke, welche gegeben wurden, um Wege in Paradoxien abzuschneiden:

>>

...

6

I. Aus den Anfängen der Mengenlehre

 

den Elementen 1,2,3 bestehende Menge ¹) {1,2,3} dieselbe Menge wie {3,1,2}. Ferner soll dasselbe Element nicht mehrfach vorkommen dürfen. Der Zahlenkomplex 1,2,1,2,3 wird also erst nach Fortlassen der mehrfach angeführten Elemente zu einer Menge, nämlich {1,2,3,}

...

<<

Kamke, Dr. E., ehem. o. Professor der Mathematik, Universität Tübingen, "Mengenlehre", 7. Auflage, Sammlung Göschen Band 999/999a, Walter de Gruyter, Berlin - New York, 1971

 

Jemand halte sich, in diesem Falle b) nicht an diese Regel, obgleich sie auch in einem Buch der Professoren Heinhold und Gaede analog dargestellt wird:

>>

...

Einleitung

Grundbegriffe der Mengenlehre

 

Die Mengenlehre kann als Grundlage der gesamten Mathematik betrachtet werden. Begründer der Mengenlehre ist Georg Cantor (1845-1918). Nach Cantor versteht man unter einer Menge jede Zusammenfassung wohlunterschiedener Objekte zu einem Ganzen. ... Diese Auffassung der Mengenlehre führt zur sogenannten naiven Mengenlehre die für die Zwecke dieser Vorlesung ausreicht.

...

Der Begriff "Zusammenfassung wohlunterschiedener Elemente" in der Cantor'schen Mengendefinition zieht nach sich, daß beispielsweise die Buchstaben sowohl des Wortes OTTO als auch des Wortes TOTO als Menge aufgefaßt {O,T} ergeben, denn O und T sind offensichtlich wohlunterschieden, O und O dagegen (bei unmittelbarer Auffassung als Inbegriff des Buchstaben O) nicht.

...

<<

Heinhold, Dr. Josef und Gaede, Karl-Walter, waren o. Prof der TU-München, der TU-München "Ingenieurstatistik", 4. verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage, R. Oldenbourg Verlag München - Wien, 1979, ISBN 3-486-31744-X.

 

Ok, jemand halte sich also nicht an den "Mengenbegriff" der Mathematik:

Sei A1 = {1,1,2,2,3,4,4,4,4,4,4,4,4}

und

B1 = {1,1,1,1,5,5,7,8,9,9,9,10,14,100}

Aufgrund der Fälschlichkeit ergäbe sich:

A1 B1=

{1,1,2,2,3,4,4,4,4,4,4,4,4} {1,1,1,1,5,5,7,8,9,9,9,10,14,100} =

{1,1} .

 

Rechnete dann jemand, etwa weil das die Aufgabenstellung erfordert, wie folgt weiter:

A1\(A1 B1) =

{1,1,2,2,3,4,4,4,4,4,4,4,4}\ {1,1} =

{2,2,3,4,4,4,4,4,4,4,4} =: C

sowie

B1\(A1 B1) =

{1,1,1,1, 5,5,7,8,9,9.9,10,14,100}\{1,1} =

{1,1,5,5,7,8,9,9.9,10,14,100} =: D

so gälte:

Jetzt sind zwar C und D durchaus disjunkt (weil ja in C keine Zahl 1 mehr vorkommt), auch:

A1\(A1 B1) und B1 sind disjunkt.

Aber

B1 = {1,1,1,1,5,5,7,8,9,9,9,10,14,100}

und

D = {1,1,5,5,7,8,9,9.9,10,14,100}

sind ebenso wenig disjunkt wie

B1\(A1 B1) ={1,1,5,5,7,8,9,9.9,10,14,100}

und

A1 = {1,1,2,2,3,4,4,4,4,4,4,4,4} ,

weil

B1\(A1 B1) A1 ) =

{1,1} {}.

(Entfernt man aus einer Menge B1 alle Elemente, die auch in A1 vorkommen, so sollte doch nach dieser Entfernung dann eigentlich doch kein gemeinsames Element mehr vorkommen können. Wie man aber sieht, wäre das bei falschem Mengenbegriff dann nicht so.)

 

Rechnet jemand nun:

w (B1\[A1 B1] υ A1) =

w( {1,1,5,5,7,8,9,9.9,10,14,100} υ A1)

aus, so wären

nun

{1,1,5,5,7,8,9,9.9,10,14,100}

und

A1 = {1,1,2,2,3,4,4,4,4,4,4,4,4}

nunmal nicht mehr disjunkt

und das Ergebnis würde i.A. falsch werden, wenn man nun ebenfalls

w(B1\[A1 B1] υ A1) =

w (B1\[A1 B1] ) + w(A1)

rechnen würde und sich auf zB (*), dh auf ein Ergenbnis der Wahrscheinlichkeitsrechnung&Statistik beriefe, welches aus einer korrekten Handhabung des korrekten mathematischen Mengenbegriffs sich ergibt und im Rahmen der Mathematik insofern auch als ein "allgemeines Gesetz" bezeichenbar ist.

Nutzte man aber selbe den falschen mengenbegriff, so würde man im Allgemeinen eine höhere Wahrscheinlichkeit erhalten, als der Tatsächlichkeit entspräche, dh zB "überreagieren".

 

Allgemein gilt durchaus, wenn man den Mengenbegriff korrekt handhabt:

X\(X Y) Y = {}

und auch

Y\(X Y) X = {},

dh es gilt stets, daß sowohl

X\(X Y) und Y

disjunkt sind als auch

Y\(X Y) und X.

 

Beim falschem Mengenbegriff im obigen Beispiel galt aber:

    [B1\(A1 B1)] A1 = {1,1] {};

allerdings gälte, im obigen Beispiel, weiterhin

    [A1\(A1 B1)] B1 = {}.

 

Es zeigt sich deutlich der Unterschied.

Das Ergebnis kann nun wie folgt formuliert werden:

Es wird etwas für "Nicht-leer" und etwas für "Existent" befunden, was gar nicht "Nicht-leer" gewesen bzw gar nicht "existent" wäre, wenn man's richtig gemacht hätte.

Allgemein gesagt gilt:

Es lauern bei falschem Mengenbegriff nunmal, wie einige MathematikerInnen, u.a Bertrand Russel, nachweisen konnten, "Paradoxien".

 

Daß in Berufsausbildung dann etwaige Fehler aus der Schule korrigiert würden ist im konkreten Fall und somit allgemeinerweise zu verneinen, weil nunmal in einer bundesweiten Lehrerfortbildung im ca Juni 2022 auch der falsche Mengenbegriff benutzt und im Lehrermaterial schriftlich weitergegeben wurde. (Ich wies damals selbstverständlich auf den Fehler hin; anscheinend war ich der Einzige, der den Fehler merkte und merken konnte.)

Bei einer weiteren Lehrerfortbildung im Herbst 2022 mit Prof. ... , stellte ich in der Kleingruppenarbeit fest, daß 2 Berliner LehrerInnen bis dato von dem Fehler am Mengenbegriff auch noch nichts gehört hatten; es scheint sich insofern um ein bundesweites Problem zu handeln.

Es schmerzt wirklich, wenn dann solche betroffene LehrerInnen, die sich aufrichtig und redlichst bemüh(t)en "aus allen Wolken fallen".

 

Letztlich ist man bei der Situation, daß jemand "Weiße Mäuse" sieht, die in Wirklichkeit nicht da sind.

Dieses allgemein bekannte Beispiel der Psychiatrie ist auch insofern interessant, als PsychiaterInnen nunmal selber von jener falschen Mengenbegriffslehre in den Schulen betroffen waren und daß das bei deren Ausbildung korrigiert wurde oder auch korrigiert werden konnte, ist keinesfalls sicher.

Wie könnten diese "ergründen" können, was im Geiste eines Menschen stattfindet, der etwas für "nicht leer" hält, was richtigerweise - gemäß der Fachleute auf dem Gebiet - leer wäre. Wenn dann die PsychiaterInnen uU selber mit jenem falschen Begriff "infiziert" worden waren/sind und so ein Mengenkonstrukt selbst für "nicht-leer" halten sollten und es mit jemandem zu tun bekamen/bekämen, der darauf beharrt, daß das aber die "leere Menge" nur sein könne und alles Andere aus gefährlicher Falschheit heraus resultiere, so lassen sich auch hier die hochgefährlichen, destruktiven Gefahren der deutschen Psychiatrie, deren maßloser Überheblichkeit und Selbstüberschätzung deutlich genug erahnen bzw ablesen.

Es ist also durchaus leicht einzusehen, daß der "falsche Mengenbegriff" zu gänzlich anderen Ergebnissen führen täte als die Benutzung des "mathematisch-korrekten" Mengenbegriffs.

Ähnliches gilt auch für die Fähigkeiten mancher Menschen Dinge hören zu können, welche die Mehrheit der Menschen nicht wahrnehmen können. Etwa die Fähigkeit das Echo gewisser Schnalzlaute wahrnehmen zu können (um Entfernungen schätzen zu können), wie es Blinde bisweilen oder auch öfters beherrschen, um sich orientieren zu können. (Das Beispiel wurde in der Ratesendung "Der Jäger" im Juli 2023 im ARD mal im Rahmen einer der Fragen gebraucht.).

Frägt ein Psychiater zB, völlig grundlos, jemanden, dem nachgewiesenermaßen eine Brille falsch kaum 1/2 Jahr zuvor verordnet worden war, diese Brillenverordnung mißachtend, 10-mal (immer als Antwort ein wahrheitsgemäßes "Nein" bekommen-habend) oder auch nochöfters "Werden ihre Gedanken manchmal so laut, daß es ist als ob sie Stimmen hören" und er versucht es mit immer neuen Beschreibungen, sodaß es am Ende sowas wäre wie "Hören Sie manchmal echo-artiges, üblicherweise-als-seltsam-Empfundenes" und der Belästigte antwortet, immer noch sachlich und höflich bleibend, mit einem zögerlichen "Ja", weil er das Echo der dummblöden Frage wahrzunehmen sich fast sicher war bzw das nicht wirklich sicher auszuschließen vermochte, so war der Betroffene dann plötzlich als "schizophren" diagnostiziert worden und das angebliche "Diagnose-Ergebnis", das der Psychiater meinte "herausgelockt haben zu können", waren nichts als die mangelende Wahrnehmungsfähigkeit und daraus resultierende Hirngespinste des Pschychiaters. Wenn jene, dann unfähig sind, deren Mängel,  die Fehleranfälligkeit deren angeblichen "Super-Systems" einzusehen, so liegt es an deren Überheblichkeit, Selbstüberschätzung und bisweilen lediglich an "Geldmachen-Wollen".

Auch dabei geht es also um das Thema "mâyâ", "Illusionsverhaftetheit", "Unwissenheit" und deren Folgen. Allerdings sind die Folgen da in der Regel desastreus und folterig-grausam noch dazu.

Wird so jemand von einem Psychiater per schnalzlaut-ähnelnder Tonfärbung seiner immer noch penetranteren Fragerei auch noch fahrlässig bis grobfahrlässig  hereingelegt, zeigt sich das Ausmaß des Problems umso klarer.

Die Problematik des Umgangs mit Daten, Auswertungsmethoden und dem gesamten Thema der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik, zeigt sich auch in der TM-Scene:

Die erste "wissenschaftliche Untersuchung", welche positive Ergebnisse von TM-Ausübung behauptete, nachgewiesen zu haben, war die Doktorarbeit von Keith Wallace/USA.

Mr. Mahesh hängte es sofort an die große Glocke und folgte diesem vermeintlichen Erfolgsrezept zur Förderung der Bereitschaft und Akzeptanz von TM-Ausübung bis in ca 1975/1976. Dabei stand immer noch die Verfizierung per TM-Ausübung im Mittelpunkt.

Ab 1975/1976 ersetzte Mr. Mahesh letzteres Prinzip durch "Glaube an jenen 1%-Effekt-Statistik" und ließ die Nachprüfbarkeit durch TM-Ausübung für jedermann damit einfach weg.

Dr. Keith Wallace fühlt sich derweil zu höherem berufen und wurde schließlich Präsident der Maharishi International University in Illinois/Ohio in den USA. Einige wenige Studiengänge wurden damals alsbald voll akkreditiert.

Theo Georg Fehr ((Klinisch-Psychologische Praxis, Wesel) ), der in der TM-Scene aufgrund seiner Diplomarbeit im Fach Psychologie über Auswirkungen der TM-Ausübung sehr bekannt war, erwähnt in einer Publikation in "Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie", Ausgabe 5 im 46.Jahrgang, Mai 1996, Seiten 157 -194 mit dem Titel
"Transzendentale Meditation - therapeutisch wirksam?", erschienen (auch als Sonderdruck) im Georg Thieme Verlag Suttgart - New York, u.a. das Folgende:

Theo Fehr erwähnt eingangs die Arbeiten von Wallace (1970;71).

Dann nennt er weitere Untersuchungen, wie z.B. von Fenwick (1977), welche die Ergebnisse von Keith Wallace nicht bestätigen konnten. Kaum Reduktion des Sauerstoffverbrauchs, Veränderung, die für ein gewisses Schlafstadium typisch wären, aber es gab keinerlei Evidenz für den von Keith Wallace per PhD-Arbeit für nachgewiesenen gehaltenen "vierten Hauptbewußtseinszustand".

Mehrere vorteilhafte Auswirkungen wurden  von unterschiedlichen AutorInnen über den Zeitraum von ca 1970 bis 1989 in mehr oder weniger umfänglicheren Studien durchaus berichtet.

Dies zeigt eben, daß "Statistiken" auch täuschen können und insbesonder Mr. Mahesh's wiederkehrende Getöne vonwegen "Statistiken haben bewiesen" - abgesehen vom der abstakten stochastischen Know-How dazu - Blödsinn war; es entsprang mangelnden Wissen über die Stochastik und einem systematischen hazaderhaftem Entscheiden zugunsten dessen, was im "Günstigstes Falle"
damit zu erreichen sein könnte; aber es kam eben vielfach anders und nicht der günstigst-mögliche Fall trat ein, sondern eher sowas wie der theoretisch-möglich ungünstigste Fall, worauf Mr. Mahesh und die TM-Scene dann aber nicht vorbereitet gewesen waren.

Solches Träumen anhängen und denselben hinterher rennen erinnert doch sehr an das klassische Bild des einer "wunderschönen Göttin Mâyâ" nachstellen.

Damit möchte ich diesen kurzen Ausflug in jenen Aspekte des Alltagslebens und der Folgen von scheinbarer oder auch wirklicher TM-Scene-Zugehörigkeit beenden.


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